Microsoft, wir müssen über HDR reden

Habt ihr schon mal einen HDR Film in Windows angeschaut? Nein? Ist auch gut so. Es würde euch nur nerven.

Die meißten der aktuellen Actionfilme sind vom Ton her nicht vernünftig gemastert. Oder mein Gehör möchte halt einfach keine lauten Explosionen haben und deshalb spiele ich eigentlich kontant an der Lautstärke herum, wenn ich alleine irgendwelche action-lastigen Filme anschaue. Im Kino ist das was anderes, weil es da ausschließlich um diesen Film geht, wenns da Knallen soll, dann muss es so Knallen wie es der Regisseur haben wollte.
In Windows ist ein solcher Film allerdings bestenfalls nur 75 % meiner Aufmerksamkeitszeit, ich bin also fast immer irgendwas am nebenbei machen. Und das nicht auf Tablet oder Smartphone sondern direkt auf Windows.

Das Problem daran ist jetzt, dass Windows sich selbst nicht vernünftig im HDR-Format darstellen kann. Für die meißten Monitore bedeutet das aber: entweder alles ist HDR, oder nichts ist HDR.
Wenn jetzt Windows mit ihrer Lautstärkeanimation als Overlay kommt, dann gibts eben kein HDR. Und das merkt man. Sehr deutlich. Kleines Blitzen, paar Sekunden warten, noch mal kleines Blitzen und fertig.

Bei jeder verdammten kleinen Mausbewegung.

Also Microsoft: Es wird Zeit die Entwickler ran zu holen, die dir die Auto-HDR-Funktion geschrieben haben, die müssen noch mal ran und dafür sorgen das alles, was Windows irgendwie auf Bildschirmen darstellen kann auch vernünftig im HDR-Format gesendet werden kann. Und das sind nicht nur Bilddateien und Videos, sondern der komplette Displayoutput vom gesamten System und wenn irgendein Assembler-Spielchen wie Rollercoaster Tycoon läuft wo man einfach nicht rankommt, weil der Code einfach zu Maschinennah ist, dann hat man HDR so lange weg zu machen, bis das Dingens wieder geschlossen ist – und das zählt dann auch für alle Overlays und Benachrichtungen von Windows.

Entweder alles ist HDR, oder nichts. Wenn es die Bildschirme so wollen, dann muss es Windows so liefern. Verdammt noch mal…
Und wenn das scho so ist, schließlich kann man Displays nicht im Laufenden Betrieb aus dem HDR-Modus befreien, dann gibts wenigstens bei den Overlays noch Probleme.

Domänennetzwerke: Website nach Anmeldung öffnen

Ihr wollt dass alle User den Browser geöffnet bekommen und eine spezielle Seite angezeigt bekommen?
Dann gibt es mehrere Wege:

  • Autostarteintrag: browser.exe https:// Internetseite
  • ADMX Pakete konfigurieren, dort Standardseite beim Öffnen konfigurieren, Browser.exe ohne Argumente in den Autostart

Ihr solltet hier den Weg mit den ADMX Paketen wählen, weil dieser Weg vom Browserhersteller und nicht von Microsoft kommt. Was viele vergessen: Auch ADMX Pakete werden aktualisiert, diese werden auch mit den Browserupdates nicht aktualisiert und müssen in Updatezyklen mit beachtet werden.

Der Weg über browser.exe mit bereitgestellter Adresse als Startargument funktioniert prinzipiell auch, ist auch der Weg des geringsten Aufwands, aber er basiert auf Funktionen von Windows, nicht auf Funktionen vom Browser.

Ihr kommt also auch bei so kleinen Aufgaben eigentlich nicht am ADMX-Paket des Browsers vorbei.

Beitragsupdate: Windows 10 Enterprise ISO runterladen

Manchmal schaut man sich die Search Console an und stellt fest, wie beliebt manche Themen über die Google Suche sind. So auch der Weg zu einer vollen Enterprise-ISO den ich mal beschrieb:

Eine Windows 10 Enterprise ISO „herunterladen“

Dann stellt man fest, wie ungelenk man damals geschrieben hat und muss gleich umschreiben und erweitern.
Gesagt und getan. Der Beitrag hat nun aktuell zumindest meinen neuesten Kenntnisstand.
Nebenbei habe ich meinen damals unsäglich ausschweifenden Schreibstil etwas gebessert und nutze jetzt Zwischenüberschriften, um die kurze Aufmerksamkeitsspanne der meisten Menschen auf diesem Planeten nicht zu überreizen.

Und weil auch das halt noch nicht alles ist, gehts halt in meinem Wiki etwas weiter...

Generell würde ich nicht empfehlen, übers Microsoft Windows MDT zu gehen, wenn ihr nicht gleich alles bis zum PXE-Boot sauber durchziehen könnt. Für das „irgendwas dazwischen“ empfehle ich einfach beim vorinstallierten Image zu bleiben und es über DISM zur entsprechenden Edition umzuwandeln. Das ist weitaus schmerzfreier als dann irgendwann festzustellen, dass der Hersteller wieder irgendwelche vermurksten Spezialchip-Treiber installiert hatte, die man partout nicht im Internet oder über WHQL (also Windows Update) findet.

Das hier ist übrigens der 500ste Beitrag hier...

IT-ler sind auch nur Ärtze

Wenn man mal darüber nachdenkt, gibt es in der IT ziemlich viele Parallelen zur Tätigkeit von Ärzten. Nur, dass es eben nicht um Menschen geht.

Das Grundkonzept in der IT besteht aus Problemen. Auch Ärzte werden ständig vor Probleme gestellt. Von beiden wird verlangt, dass sie das Problem möglichst bald beheben. Softwareentwicklung ist die Medizinforschung, IT-Engineers sind die passenden Psychologen und jedes Problem ist auch nur ein Symptom, das genauso wie all die Schwurbler bei den Hausärzten oftmals nicht auf einer ernsthaften Erkrankung beruht.

Selbst die 80–20 Regel, in der sich alle Dinge der Welt einteilen lassen, lässt sich anwenden. 80 % sinnvolle Beschäftigung 20 % sinnlose Schwurblerei, die nur in Placebos oder irgendwelchen Zuckerkügelchen endet (hoffentlich nicht andersherum).

Dann wird der Arzt entscheiden, ob eine Erkrankung vorliegt und verordnet entsprechende Placebos für die härtesten Schwurblerfälle, falls keine Erkrankung vorliegt.

Dann wird der IT-ler entscheiden, ob ein Programmierfehler vorliegt und verordnet entsprechende Ersatzprogramme, falls die Symptomatik eine Funktion der Maschine schwer beeinträchtigt.

Genau so ist es bei Menschen, der Arzt entscheidet beim penetranten Schwurbler Placebo, weil er weiß, dass die Körperselbstheilung in der Regel ein paar Tage brauchen wird und der Patient seine Symptome als für ihn Funktionskritisch eingestuft hat. Dann schluckt ein Schwurbler ein wenig gepresste Maisstärke neben seinen Zuckerkügelchen und damit hat der Arzt schon geholfen, weil der Beipackzettel der Maisstärke ja genau die Probleme beschreibt, die der Schwurbler auch schon beschrieb. Maisstärke ist sogar vegan – wenn man die richtige Placebo-Packung mit den fetteren „vegan“-Aufschriften nimmt.

Genauso wie der IT-ler hat der Arzt nach Feststellung der Symptome gleich mehrere Ansätze und muss oftmals nur entscheiden, ob er hier mit Kanonen schießen möchte oder es bei einer Art Standardbehandlung belassen möchte.

Kann man ein wenig darüber nachdenken.

Einen Monat Windows 11

Ich bin nun gut einen Monat produktiv mit Windows 11 unterwegs. Zeit für ein neues Zwischenfazit.
Verwendet wurden nur InPlace Upgrades, keine Clean Installs von Windows 11.

Die CPU-Kompatibilitäten haben ihren Sinn

Auf dem Surface Pro 3 läuft Windows 11 zwar, ist aber nicht unbedingt performant. Das ist aber auch dem Windows Defender geschuldet, der bei selten verwendeten Geräten gerne mal Komplettscans im Hintergrund reinschiebt und einen schwach gekühlten i5 gerne mal ins throttling treibt ohne, dass das Surface effektiv verwendet wird. Aber jede andere AV-Software ist da auch nicht besser.
Das Surface Pro 7 kommt gut mit Windows 11 klar, was sicherlich auf die CPU-Leistungsfähigkeit zurückzuführen ist.

GUI hakelt

Das neue Startmenü ist einerseits eine Umstellung, aber auf einem Surface Pro 7 mit mehreren angeschlossenen Bildschirmen noch nicht ganz zuverlässig. Oft brauche ich mehrere Ansätze oder das Startmenü entscheidet sich doch auf dem Hauptmonitor zu erscheinen – und eben nicht da, wo man eigentlich den Button geklickt hat. Interessant ist, dass es sich auf das SP7 beschränkt, ähnliches kann ich von einem Ryzen 7 5800X nicht berichten. aber der Ryzen muss auch nur einen Monitor ansteuern.
Auch muss der Übergang vom Suchfeld im Startmenü zum Such-Menü flüssiger sein – zumindest beim Klick in dieses. Das ist aber reines Softwareupdate. Eine Zuklapp-Aufklapp Animation ist hier völlig fehl am Platz. Übliche Programmstarts via Windows-Taste, Anfangsbuchstaben und Enter sind auch grafisch flüssig und sinnvoll.

Der Rest der GUI ist gewohnt moderner als vorher. Die Töne klingen anders und endlich hat mal jemand auf einen konsistenten Dark Mode mit gedämpften Windows-Sounds geachtet.
Wenn man sich auf eine neue GUI einlässt, findet man sich schnell zurecht. Auch wenn es etliche Programme gibt die Windows 11 mit alten Features aus vorherigen Versionen mehr und mehr zumüllen sollte man sich schon dazu bequemen sich der neueren Bedienung vertraut zu machen.

Performance

Ich kann zur Performance wenig sagen. Natürlich habe ich auf dem Surface Pro 3 Einbußen zu verzeichnen, was aber klar ist, wenn ich dafür schon extra den Kriteriencheck vom InPlace-Upgrade abschalten muss. Auf dem Surface Pro 7 merke ich keinen Unterschied. Von dem Desktop-PC kann ich nichts sagen, da hier durch ein Hardwareupgrade ohnehin ein deutlich größerer Leistungssprung zu merken ist.

Kompatibilität

Ich erinnere mich vage daran, dass beim Windows 10 Umstieg schon damals die VirtualBox Probleme bereitet haben, so ist das auch bei Windows 11 und so wird das auch bei jeder zukünftigen Windows-Version sein. So viel zum Thema Arbeitsqualität bei Oracle… VirtualBox wird immer später als Public Release sein, obwohl Windows 11 für Entwickler zu dem Zeitpunkt schon mehrere Jahre lang zur Verfügung steht.
Abseits von Oracle habe ich absolut keine Probleme – alles läuft so wie ich es von Windows 10 erwartet hätte – kann hier aber noch nicht von spezialisierter Enterprise-Software sprechen.

Rückzieher auf Windows 10?

Hätte ich nicht analysieren können was mein Surface Pro 3 nach dem Upgrade auslastet hätte es mich sicherlich zurück zu Windows 10 getrieben, allerdings nur auf diesem. Ich gehe nicht davon aus, dass Microsoft die Drohung Updates für inkompatible Geräte zu sperren wirklich wahrnimmt – hier sind die Umstiegszahlen doch viel wichtiger. Besonders wenn es nach dem beliebten Schema weitergeht und Windows 11 ähnlich schleppend, wie der Windows 8-Umstieg sein wird.
Ganz ohne technische Finessen betrachtet fühlt sich Windows 11 wirklich wie ein 10 mit anderer Oberfläche an. Die Einstellungen sind nun etwas verwendbarer und man hat selten den Drang doch noch auf die control.exe ausweichen zu müssen.
Böse Zungen behaupten jetzt das Microsoft hier viel an Apple anlehnt, aber mal ehrlich gesagt: Wer tut das nicht? Samsungs und Xiaomi’s Android-Varianten sehen ebenfalls dem iOS gar nicht mal so unähnlich.

Alle meine Geräte bleiben auf Windows 11, allein schon, weil der Support für Windows 10 in vier Jahren ja schon auslaufen wird. Fällt mir irgendetwas auf, dann vertraue ich darauf, dass Microsoft hinter dem Feedback-Hub ein vernünftiges Content-Management-System hat, um User-Input nach ihrer Sinnhaftigkeit zu filtern.
Ich hoffe zumindest, dass mein InPlace Upgrade von Windows 10 einige Jahre lang wird halten können, Windows 7 hat das damals schon nicht geschafft. Windows 10 hatte recht lange durchgehalten, bis der switch von SATA auf M.2 kam. Ich hoffe, dass sich zumindest auch da bei Windows 11 einiges getan hat und man nun auch universeller zwischen den Speichertypen wechseln kann.

Der Windows 11 AMD Shitstorm

Wegen Windows 11 auf AMD gibt es gerade ein wenig Shitstorm. Die Sache ist die, dass Microsoft es bis zum Release nicht gebacken bekommen hat den CPU-L3-Cache von AMD vernünftig anzusteuern. Verwendbar anzusteuern, aber eben nicht vernünftig.

Das heißt aber auch nur dass die CPU, wenn sie voll ausgelastet ist, ca. 15% weniger Leistung hat als sie haben könnte. Zumal die Leistungsgrenze einer CPU immer subjektive Wahrnehmung ist.
Sprich: Es ist nur dann relevant, wenn ihr Dinge wie E-Sport Wettkämpfe betreibt. Dem Rest können die 15% relativ egal sein, weil es kaum merkbare Unterschiede erzeugt.

Der Shitstorm ist wie immer etwas übertrieben. Ja, so etwas direkt am Release Tag zu verkünden zeugt von keiner guten Organisation, besonders wenn AMD und Microsoft schon seit mehreren Jahren bezüglich Windows 11 unter der Haube standen.
Aber immer realistisch bleiben: Hängt euer finanzieller Umsatz von zeitkritischen CPU-Rechenoperationen ab, dann ist Windows 11 erst einmal nichts für euch – und überlegt mal ganz genau, ob das bei euch zutrifft. Seht ihr? Meistens halt nicht.

Übrigens ist dieses Problem von Microsoft bereits behoben worden, dazu muss man nur einmal in die Insider Preview gehen. Es dauert also nur noch ein bis zwei Monate, bis das im Stable ist – also ist das ganze AMD-Windows 11 Getue nur noch Schnee von gestern.

Fix aus dem Prerelease auch für Stable

Es gibt einen Bugfix von Microsoft, der momentan in den Insider-Previews unterwegs ist und dort das Caching-Problem bereits behoben hat. Mithilfe eines kleinen Drittanbietertools könnt ihr euch das Update in egal welchen Release Ring installieren und somit auch schon jetzt in der Windows 11 Stable dafür sorgen, dass der L3-Cache wieder halbwegs normal läuft.
Natürlich passiert dies immer auf eure eigene Gefahr…

Fix von AMD offiziell für Stable

Mit neuen Chipsatztreibern (die aber auch wieder alte Probleme hervorrufen – sprich DisplayPort Screen blanking) ist zumindest das Cache-Problem für den Stable Ring offiziell passé. Dann noch die KB5006746 installieren, die aber auf jedem normal konfigurierten System über Windows Update bereits installiert sein sollte.

Windows 11 Icons und Sounds auf Windows 10 nach InPlace Upgrade

Ganz kurz notiert: Das Phänomen war Windows 11 Wallpaper, Sounds und Icons auf Windows 10. Passiert womöglich durch Abbruch des InPlace Upgrades bei 30% (also Setup.exe in Windows starten, soweit durchklicken bis der Vollbild-Balken bei 30% ist und dann abbrechen)

Lösung war wie immer dism und sfc. Allerdings für alle neuen Profile, nicht für diejenigen die schon existierten:
Als Script etwas schwerer möglich, hier müsste man mit RunOnce arbeiten, das lohnt den Aufwand nicht.

sfc /scannow
dism /online /cleanup-image /restorehealth
shutdown -r -f -t 0
// neu anmelden
sfc /scannow

Dann erstellt mal einen neuen Ordner und die Icons sind wieder okay.
Das geht so ein wenig schneller als eine frische Kopie zwischen zwei SSDs.
Wenn ihr neue Benutzer erstellt oder anmeldet, ist dort wieder alles okay.

Windows 11 nach drei Tagen

Das inplace-upgrade ging sauber vonstatten. Vom Nachfolger des eigentlich als „das letzte Windows“ angekündigte System mit der 10 habe ich noch keine ernsten Schwierigkeiten bemerkt und es gab bisher erst einen BSOD – also Black screen of death – ab Windows 11 scheinen die Dinger schwarz zu sein.
Windows 10 ADK uninstaller läuft und dann in den Energiesparmodus rein. Das war BSOD.

Annoyances beim InPlaceUpgrade

Was etwas merkwürdig ist: Das Inplace Upgrade bekommt nicht mit, dass Windows 10 ADK und SDKs für Windows 10 installiert sind – und zieht diese mit auf Windows 11, zumindest eine kleine Notiz darüber im Kompatibilitätscheck, so wie es ja auch bei fehlendem TPM gemacht wird fände ich angebracht. Das 10er ADK und SDK werden höchstwahrscheinlich auch auf 11 laufen, sind aber nun mal nicht mehr dafür da.
Zumal Oracles Virtualbox ausnahmslos jedes InPlace Upgrade verhindert, sofern es nicht vorab deinstalliert wird.

Gefühlte Performance

Gefühlt ist das RAM-Management von Windows 11 bedeutend schlechter geworden. Besonders an der Grenze vom RAM (also 0,8-1 GB freier Rest-RAM) tut sich Windows 11 deutlich schwerer als Windows 10, insbesondere wenn daneben auch noch eine Videokonferenz mit Hintergrundbildern läuft. Da das Surface Pro 7 vollständig passiv gekühlt ist, höre ich auch nicht ob irgendetwas unnatürlich viel Last erzeugt.
Außerhalb von aktiv genutztem Microsoft Teams habe ich kein CPU Throttling bemerkt – aber MS Teams zwingt jede CPU ins Throttling…

Microsoft Teams und GUI

MS Teams gibts nach dem InPlace Upgrade doppelt. Die übernommene Version und die vorinstallierte. Die übernommene sollte man nicht deinstallieren – die vorinstallierte kann noch keine Enterprise-Tenants von Microsoft ansteuern.
Der Rest der GUI ist moderner geworden, hier hat Microsoft einiges vereinfacht – dadurch wirkt natürlich wieder alles neu, aber Leuten die sich dem Neuen nicht verweigern sollte der Einstieg relativ schnell gelingen.
Die Taskleiste ist Zentriert und gleicht sich damit den restlichen Betriebssystemen auf dem Markt an. Ein normaler Trendlauf, hier passt man sich nur an…

Härtere Mindestvoraussetzungen

Offen bleibt wie Microsoft mit den Mindestvoraussetzungen umgeht. Ich erwarte von Microsoft früher oder später die Mindestvoraussetzungen alleine des Marktanteils wegen aufzuweichen und z.B. TPM nicht mehr zur Pflicht zu machen oder Serien wie die 6er von Intel oder die FXer von AMD dazuzunehmen – die TPM ja nur können wenn es auf dem Mainboard integriert ist oder per Zusatzmodul hinzugefügt wurde.
Ich schätze dass sich die Marktanteile ähnlich wie beim Umstieg von XP auf Windows Vista oder von Vista auf 8 entwickeln werden – wenn Microsoft dort nicht früh und rechtzeitig gegensteuert.

Windows Passwort knacken revisited

  • Über das Media Creation Tool einen USB-Stick mit Windows 10 vorbereiten
  • von diesem Stick einen PC booten
  • Sprache auswählen, Reparatur-Optionen, Kommandozeile
  • cd C:\Windows\system32\
  • ren Utilman.exe Utilman.irgendwas.exe
  • copy cmd.exe Utilman.exe
  • Bootstick schließen, PC neustarten
  • im Anmeldebildschirm die Eingabehilfen aufrufen
  • net users Administrator wasauchimmer
  • eventuell noch ein net users Administrator /active:yes
  • Alternativ mit jedem anderen Benutzer der von einem net users gelistet wird

Spätestens nach dem nächsten Neustart trägt der Administratorbenutzer nun das Kennwort „wasauchimmer“ – wie ihr es oben ja angegeben habt. Wollt ihr kein Klartextkennwort auf dem Bildschirm lasst das Kennwort weg, dann wird doppelt nach dem Kennwort gefragt ohne dass es angezeigt wird.
Die C-Platte ist auch im Bootstick die Systemplatte im PC, der Stick selbst hängt sich mit anderen Buchstaben ein.

Nach getaner Arbeit tut ihr das gleiche noch mal, nur eben wieder richtig umbenennen. Nun könnt ihr auch über die Menüoption „erweiterter Start“ in die Reparatur-CMD booten, dazu ist dann euer gesetztes Kennwort notwendig.

Dies ist kein spurenloser Angriff, sofern ihr das Kennwort welches es mal war nicht kanntet (was ja der Regelfall ist). LAPS wird dadurch nicht gebrochen, es gibt aber auch keinen großen Sicherheitsalarm wenn sich der Hash der Utilman.exe auf einmal geändert hat… Wenn doch, dann versucht ihr es halt mal mit der osk.exe oder ähnlichem. In dem Fall ist LAPS sogar ziemlich zuträglich weil das local-admin-Kennwort alsbald wieder auf die Domäne angepasst wird.

Es würde theoretisch mit jeder Distribution funktionieren, aber die Hersteller verpacken Secure Boot hinter immer mehr Fallstricken, da ist ein Windows-10-Bootstick doch besser.
Ohne Stick funktioniert das alles nicht, weil die erweiterten Startoptionen von der Maschine selbst vor der Reparatur-CMD mal eben Daten aus dem SAM-Accountspeicher sehen wollen, die ihr ja erst habt wenn ihr sie auch gesetzt habt.

Einzelne Aspekte könnten sich immer mal wieder ändern, ich könnte mir gut vorstellen dass demnächst auch die Stick-Reparaturoptionen Adminkennwörter für die cmd sehen wollen. Dann müsst ihr halt statt Windows ein Kali auf den Stick schreiben.
Warum Microsoft die Prozesse im Anmeldebildschirm unbedingt als nt-authority\system starten muss, müsste mir aber auch jemand noch mal erklären. Aber so lange Microsoft das noch so tut wird die Methode mit leichten Abwandlungen immer funktionieren.

Windows 11

Ich erinnere mich noch wie damals Windows 10 angeworben wurde.
Das letzte Windows. Alles kommt per Featureupdate. Man muss für zentrale Komponenten keine größeren Systemupdates mehr fahren. Mehr Möglichkeiten im Windows Store. Nun kommt Windows 11.

Warum denn nicht per Featureupdate?

Das ist die eigentliche zentrale Frage. Wenn man doch Windows 10 mit genau diesem Slogan anwab, warum denn nicht Featureupdates?
Womöglich weil man an den Featureupdates eben nichts verdient.

Nun ist also Windows 11 in den Startlöchern. Zum ersten Weihnachtsfeiertag gibts das Update gratis für alle Windows 10 User. Erste Berichte dass selbst Windows 7-Keys angenommen werden gibt es auch schon.

Gibts zumindest was?

Hier und da ist mal was rausgenommen worden. Den 3D Viewer den vielleicht einige wenige 3D-Druckende verwendet hatten gibt es nicht mehr, auch gibts ein Comeback von Windows Vista-Startmenüelementen. Das Design ist einfach noch mehr Milchglas als es Windows 10 schon ist. Rund ist jetzt auch das neue Eckig. Sonst ist halt alles Milchglas.

Android Apps – zumindest diejenigen die Amazon vertreibt, kann man auf Windows 11 mal eben installieren. Ich wette mit euch dass es nicht lange dauert bis irgendwelche Tüftler über Google Entwickleraccounts den PlayStore aufs Windows-Gerät bringen. Schließlich müsste es dann nicht mehr sonderlich viel Tüftlerei brauchen wenn Microsoft einem das schon vor die Füße wirft.
Das könnte das Ruder rumreißen, die Generation Y hätte dann ihre gewohnten Apps auf einer Windows Maschine. Sonderlich helfen wird es Microsoft aber trotzdem nicht, warum sollte man sich schließlich ein Windows Gerät kaufen wenn darauf nur über die merkwürdigen Amazon-Nebenwege überhaupt die gewohnten Apps laufen?
Prinzipiell kann sich Microsoft also nur mit guter Hardware retten. Windows als System wird nichts mehr rumreißen können, egal welche Iteration.

Schauen wir also mal was Windows 11 bringt. Wer sich die komplette Einführung antun möchte findet sie hier. Schlimm wird es schon nicht werden, auch wenn wir jetzt im Gut/Schlecht Wechsel zwischen den Versionen mal wieder bei „Schlecht“ angekommen sind.

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