Was Smartphone-OEMs aktuell falsch machen

Das Xiaomi Mi Mix kommt ziemlich dicht an meine Idealvorstellung eines Smartphones ran. Mit neuen Ideen wie dem Ultraschall-Näherungssensor kann der Bildschirm immer größer werden ohne das Gehäuse selbst größer zu machen. Aber nichts ist perfekt und es geht immer etwas besser – sonst gäbe es ja keine Arbeit. Hier versuche ich also einmal zu schildern woran es meiner Meinung nach bei den OEMs hängt. Anscheinend ist irgendwo eine Grenze gesetzt worden, die bis dato noch nicht überschritten wurde. Sowohl in der Hardware als auch im Vertrieb.

Das Mi Mix von Xiaomi - das Zukunfts-Smartphone für Smartphone-OEMs?

Die Hardware

Fangen wir zu erst mit dem spannenden an: Die Hardware. Fest verbaute Akkus, die zwar die Neukäufe nach gewisser Nutzungszeit anregen, aber auch ein verhasster Aspekt vieler Käufer sind – gang und gebe in vielen aktuellen Smartphones. Der andere Punkt ist der Speicherplatz. Entweder SD-Karte und kleiner interner Speicher, oder großer interner Speicher und keinerlei Erweiterungsmöglichkeit.
Dabei erwarte ich nicht, dass alles gleich in Richtung Project Ara oder Mi Mix gehen muss, sondern einfach eine solide Grundbasis in aktuellen Topmodellen:

  • einen entfernbaren Akku
  • trotz des Akkus ein Gehäuse dass so nah wie möglich an „unibody“ herankommt, idealerweise aus Aluminium
  • So irrsinnig das erscheinen mag: 128 oder 256 GB internen Speicher und immer noch einen…
  • … UFS-II SD-Kartenslot, der auch alle bis dato bekannten Karten akzeptiert, also vor 200+ GB großen Karten keine Scheu hat. Auch wenn UFS-II für SD-Karten eher für Fotografen interessant zu sein scheint, den Geschwindigkeitsvorteil könnte ein Smartphone, gerade bei App-Daten auf der SD-Karte gut gebrauchen.
  • FullHD-Bildschirm. Ehrlich gesagt, im Größenbereich bis 6″ reicht FullHD vollständig aus. VR mal außen vor gelassen.
  • 4 oder mehr GB an RAM. Alles muss flüssig laufen, sonst macht es keinen Spaß. Dabei muss es nicht Out-of-the-Box flüssig sein – das sind sie ja alle: Es muss flüssig laufen, auch wenn das Smartphone bereits ein oder mehrere Jahre in Verwendung ist und sich einiges angesammelt hat. Aktuelle Smartphone-CPUs unterstützen das problemlos.

Das wäre also mein Idealbild. Mir ist es völlig egal ob nun modular oder Curve oder Mi Mix-like oder sonstwie. Die Hauptsache ist ein mechanisch stabiles Gehäuse mit entsprechend „Wumms“ unter der Haube, nicht nur von der CPU.

Der Vertrieb

Aber nicht nur in der Hardware gibt es Besserungsmöglichkeiten. Eine der Hauptsachen die ich dank LG aus der Vergangenheit kenne ist das ineffiziente Vertriebsmodell.
Smartphones dürfen nicht auf kleine Absatzgebiete angepasst sein. Softwaremäßig müssen sie dies schon, zwecks Rollout neuer Android-Versionen, aber ein Smartphone auf das Absatzgebiet „Norddeutschland“ oder auch nur „Deutschland“ oder gar bis hin zu den Providern einzuteilen und Smartphones Service-Mäßig an das Land zu binden macht schlichtweg keinen Sinn.

Der Handel unter den Händlern

Der Markt kauft fleißig auch  im EU-Ausland ein. Ich nenne mal als Beispiel das Vertriebsmodell von LG: Geräte sind auf „Telekom, Deutschland“, „Orange, Frankreich“ und co angepasst und auch gekennzeichnet. In Deutschland aber bekommt man mit ziemlicher Sicherheit dann ein Französisches Smartphone von dem Provider Orange.
Die Gewinnspanne für den Händler war einfach größer wenn er statt deutscher Geräte französische verkauft. Zack -> deutsche Kunden mit Smartphones aus Frankreich. LG’s Vertriebsmodell ist damit komplett durcheinander.
Der Nachteil für LG: Die Geräte wurden in Deutschland verkauft. Der Händler hat eine Gewährleistung zu garantieren, der Hersteller gibt freiwillig im Jahr Gewährleistung auch noch Garantie oben drauf. Der Kunde meldet sich also bei einem Garantiefall, der Kunde weißt nach dass das Gerät in Deutschland gekauft wurde und LG muss Garantie auf eigene Kosten leisten.

Weiter im Beispiel LG geblieben wird das Smartphone nun per Express nach Frankreich gesendet, weil das Gerät ja ein französisches ist. Express-Versandkosten, hier nutzt man DHL – meines Erachtens sind diese selbst für Großkunden noch teuer – besonders der Express-Versand ins Ausland.
In Frankreich wird das Gerät repariert und zurückgesendet. Wieder einmal Express-Versand. Sofern jetzt LG kein LG G4 mit dem anscheinend nicht dauerhaft lösbaren Bootloop erwischt hat, war es das. wenn doch, dann wird sich dieser Prozess so lange wiederholen bis der Kunde entweder verärgert ist oder die Kosten für den ganzen Versand die Bilanz von LG völlig zerstören.

Garantie-Porto: Rechenbeispiel

Kurz hochgerechnet für das beliebte Land Rumänien, in dem deutsche Händler gerne günstig Smartphones einkaufen um sie in Deutschland zu verkaufen:

DHL Express dort hin kostet aktuell 83,10 EUR pro Paket, ziehen wir einmal geschätzte 20% davon ab, da wir hier Großkunden und Mengenrabatte haben.
Macht ca. 66 EUR pro Paket. Da zumindest mein LG G4 zuvor drei mal wegen dem Bootloop-Fehler bei LG war sind hier sechs mal Porto angefallen.
Abschließend: 198 EUR für Porto während der Garantiezeit – nur weil LG Geräte aus Rumänien nicht in der Reperaturzentrale in Deutschland reparieren kann, möchte oder will.
Spätestens nach der Garantiezeit hat man also genau so viel für den Versand bezahlt, wie das Smartphone dann wert sein dürfte. Das passt in keine Leistungsrechnung. Dabei habe ich die drei getauschten System-Boards (der Fehler liegt dort und nach LG-Musterlösung wird dies ausgetauscht) noch nicht im Preis einberechnet. Da dies das Herzstück des Smartphones ist dürfte dies auch ein bisschen auf der Bilanz rumtreten.

Was also muss hier besser laufen?

Ich nehme als Idealbild gerne das unter Android-Jüngern so verhasste Apple-Smartphone. Einen Termin im Store ausmachen und die Sache ist meist geklärt. Nicht jeder kann sich aber eine solche Struktur leisten – vor allem die anderen Smartphonehersteller nicht.
LG hat auch in Deutschland genau die gleiche Reperaturstelle wie in Frankreich – deren Vertriebsmodell erlaubt es aber nicht Smartphones von deutschen Kunden, die dummerweise nun Franzosen-Smartphones haben, auch in Deutschland zu behandeln.
Der Markt darf also nicht so klein eingeteilt sein. Ideal ist ein Absatzgebiet „CDMA“ und ein Absatzgebiet „GSM“ – oder „EMEA“ (Europe, Middle East and Asia), „Amerika“ und andere Kontinenten.
Dies zentralisiert die Reperaturstellen und sorgt nebenbei dafür, dass Reperaturanweisungen nicht ellenweit gestreut werden müssen.
Sehr viele Hersteller machen das bereits ähnlich.

OnePlus kommt hier um die Ecke – die Reperatur ist nur in China möglich – verständlich für den kleinen Marktanteil. ABER: Es ist die einzige Stelle an der repariert wird und der Transportweg dorthin ist zentral vom Hersteller verwaltet – außerdem wird ein Fehler wie bei dem oben genannten LG G4 bootloop direkter auch mit Kooperation des Kunden gelöst.
Per Remotewartung schalten sich Supporter von OnePlus auf Kundenrechner und versuchen das Smartphone zu reparieren – wenn es nach einem Softwareproblem aussieht. Mit ADB und dem Bootloader-Modus bei Android ist das überhaupt kein Problem.
Ist das nicht möglich geht es zwar nach China, aber bis dahin hat jemand von OnePlus das Gerät bereits angeschaut und es landen definitiv nur Hardwarefälle in Fernost. Ein große Kosteneinsparung bei größerer Kundenzufriedenheit als LG – und das von einem Smartphone-OEM der bedeutend kleiner als LG ist.

Die Software

Zwecks Software ruderte Google die letzten Monate etwas zurück. Google möchte Smartphones mit Android proprietär an sich binden – vorerst ist das natürlich zum Nachteil des Kunden. Der PlayStore ist nur auf Geräten zugelassen die wenig eigene Crapware vorinstalliert haben. Das hält die Smartphones frei und hat nebenbei den von Google gewünschten Bindungseffekt. Hier muss ich zugeben dass man nicht viel besser machen könnte. Natürlich kommt es auf den Hersteller des Smartphones an, welche Oberfläche auf dem Gerät läuft. Im Grundkonzept sind die Smartphones dank Google alle gleich. Was hier der Idealstand ist kann ich nicht genau sagen. Einerseits fand ich die von Features triefende Android-Variante von LG ziemlich gut brauchbar, andererseits ist das Vanilla-Android auf den Pixel-Geräten oder über Lineage OS (ehem. CyanogenMod) ebenfalls gut zu gebrauchen oder noch besser, da sich Apps, die tief ins System eingreifen müssen in Vanilla-Android besser zurecht finden.

Fazit

Wir sind noch entfernt vom möglichen Ideal-Smartphone – entweder weil es Hersteller so möchten, oder weil der Markt für solch ein Smartphone zu klein ist. Dabei ist all das möglich – es würde aber nur den Neukauf-Zyklus brechen, den die Hersteller so haben möchten um den Umsatz zu sichern. Es bleibt abzuwarten ob Fernost-Marken wie Xiaomi sich im Rest der Welt festsetzen und Marktanteile sichern. Die Vertriebswege sind hier nicht unbedingt besser. Xiaomi zeigt allerdings am Mi Mix eindrucksvoll was man kann und wohin die Reise gehen sollte.
Ein Smartphone, welches nicht alle zwei Jahre neu angeschafft wird, weil die Hersteller Hardware und Software limitieren wäre ein großer Fortschritt. Auch in Richtung der Umweltverträglichkeit.

In diesem Artikel erwähnt:

Xiaomi Mi Mix – Tradingshenzen
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OnePlus erlaubt Bezahlung per PayPal

Nachdem die Smartphones ohne Invite-System verfügbar sind ist nun zumindest für US-Bürger die Bezahlung per PayPal möglich. Damit bewegt sich OnePlus ein wenig weiter in Richtung ordinärem Smartphone-Business, weg vom geschlossenen Invite-System.

Neben der Einmalzahlung ist auch die Ratenzahlung über PayPal verfügbar, diese ist ab 99$ möglich. Ein OnePlus Two kann so für 22,60$ in zwei Jahren abbezahlt werden, das Modell X des Herstellers startet bei monatlichen 16,12$.
Wann das gleiche Programm international freigeschaltet wird ist noch nicht bekannt, hier sieht man allerdings, dass die Chinesen zumindest auch international diesen Weg gehen will.

Der Weg der Smartphone-Schmiede zeigt ganz deutlich in welche Richtung sich die Smartphone-Branche entwickeln könnte. Weg von den Telekommunikationsfirmen, hin zum Hersteller selbst ohne dass Dienstleister wie Telekom und co. aggressiv mit speziellen Smartphones werben.

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Smartphonemarkt: Sättigung (bald) erreicht

Die Marktsättigung im Smartphonemarkt ist bald erreicht, meint zumindest die International Data Corporation. Diese prophezeit schon für dieses Jahr nur noch ein einstelliges Wachstum, etwas genauer sagten sie, dass es sich um etwa 1,6 Milliarden Neu-Smartphones handeln wird, welches im Vergleich zum Vorjahr (10,4%) nur noch 5,7% wäre. Die einzig starken Marktbereiche sieht die IDF in Indien, Indonesien und Afrika.

Damit sollten sich Samsung und co. nun doch verstärkt auf Entwicklungsländer konzentrieren. Laut IDF wären dann 2020 insgesamt Marktanteile von bis zu 85% möglich, wobei Apples Anteil dieser Zahlen überwiegend gleich bleiben dürfte.
Wie es sich entwickelt wird letztendlich die Zukunft zeigen, allerdings liegen schon jetzt die Fokuspunkte vieler Hersteller in Entwicklungsländern, wie Android One und Samsung mit einigen Geräten bereits zeigt.

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Liebe Smartphonehersteller…

… es würde sehr helfen wenn ihr zumindest beim Punkt Software ein wenig transparenter sein würdet. Android hat eine unglaublich weit gefächerte Versionsverteilung der ihr ja bereits den  Kampf angesagt habt. Das ist gut so und ihr zeigt das ja auch durch eure frühen Android-Updates zumindest für die Flaggschiffe.
Aber all das bringt nichts, wenn ein Android Update Jahre braucht um weltweit zumindest angeboten zu werden. Ende November kündigte z.B. LG an für das damalige Flaggschiff LG G4 ein Update zu bringen und man wählte transparent Polens Bevölkerung als Versuchskaninchen. Einige Fehler in eben dieser rechtfertigten dann eine Verzögerung… Diese ist zumindest in meinem Fall nun vier Monate lang gewesen…
Jetzt habe ich natürlich auch das Pech, dass selbst die deutsche Smartphone-Wirtschaft im günstigeren Ausland ihre Geschäfte tätigt und ich habe also laut Verpackung ein Gerät für den portugiesischen Markt von der Telekom ausgehändigt bekommen. So gut so schön, alles ist ja funktionsfähig, aber wäre da nicht der gestaffelte Rollout. Golem Heise und co. vermelden ein Android M Rollout, und es kommt schlichtweg nicht an, auch mehrere Monate danach nicht. Was hier helfen würde ist wieder einmal mehr Transparenz, ein öffentlicher Rollout-Plan und so weiter. Das hat den Vorteil dass jeder weiß wann was zu erwarten ist und schlichtweg nicht frustriert ist. Klar baut es Druck auf die Entwickler auf, aber diese brauchen dann auch einen Grund dafür irgendeinen der Termine zu verschieben. Wenn dieser existiert bin ich mir sicher dass es zumindest weniger Probleme mit genervten Kunden die Monate nach Ankündigung nach einem Update fragen gibt. Apple macht es ja vor, Tim Cook sagt auf der Bühne ein Update sei verfügbar und etliche Millionen iPhones und iPads vibrieren in just dieser Sekunde. Das Update ist dann zwar recht langsam, aber es ist zumindest verfügbar… Niemand kann mir sagen dass man für eine Lastverteilung für Downloadserver knapp 4 Monate braucht um jeden zu versorgen, zumal auch noch geografisch getrennte Gebiete, die eigentlich hätten parallel versorgt werden können. Transparenz würde hier einen großen Schritt weiter machen, sei es auch nur eine Ankündigung dass ein Download von einem größeren Update in einem halben Jahr verfügbar sein wird…

LG mit Curved-Display-Smartphone

Ähnlich wie das Samsung Galaxy S6 Edge soll nun auch LG ein ähnliches Gerät in Planung haben. Hier soll es sich aber um ein Display halten, welches an der Oberseite gebogen ist.

Nachdem LG mit der G Flex Serie Schluss gemacht hat soll es trotzdem nicht vorbei sein, zumindest wenn es nach @evleaks geht.
In meinem Kopf bildet sich jetzt eine Art neu aufgelegtes LG V10 (was ja bereits vermutet wird) mit einem kleinen Display, welches über besagte Oberseite gebogen ist um das Gehäuse an sich noch kleiner machen zu können.

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Update: Die Gerüchte verschärfen sich, aller Wahrscheinlichkeit nach sieht das nach einem LG G5 aus, welches wie das V10 konzipiert ist, der second screen aber über den Rand gebogen sein könnte.

Smartphone-Accessoires laut Umfrage nicht beliebt

Laut einer Umfrage von PhoneArena sind Smartphone-Accessoires nicht so beliebt wie man glauben mag. Wenn man die Hauptkategorie der Smartphonehüllen außen vor lässt besitzen knapp 29% aller Gefragten keine weiteren Accessoires für Smartphones.

Vielleicht auch ein Trend, den die Hersteller versuchen zu erreichen, viele Smartphones wie das LG G4 mit der Lederrückseite oder Motorola mit dem Moto Maker kommen bereits mit modischen Elementen daher, welches selbst Smartphonehüllen überflüssig machen könnte.

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Android M für Galaxy Nexus portiert

Ein spitzfindiger Entwickler, der damals schon Android L auf das Galaxy Nexus von Samsung brachte hat nun einen experimentellen Build von Android M für das Nexus veröffentlicht.

galaxy nexus

Der Entwickler selbst erwähnt allerdings, dass die ROM alles andere als stabil läuft und NFC sowie die Videoaufnahme noch nicht funktionieren. Er wird die ROM allerdings immer weiter entwickeln und hoffentlich kommt am Ende dann ein stabil laufendes Android M für das doch recht alte Galaxy Nexus dabei heraus.

Pepsi stellt Smartphone für chinesischen Markt her

Pepsi fährt laterale Diversifikaitonsstrategien und bestätigte soeben Gerüchte über ein Mittelklasse-Smartphone für den chinesischen Markt.

pepsi_phone

Genannt Pepsi P1 wird das Smartphone ein 5,5″ FullHD-Bildschirm und einen MediaTek-6592-Prozessor bekommen. 2 GB RAM wird dabei sein, 13 Megapixel hinten und 5 vorne. Mit 3 Ah ist das Smartphone Akkumäßig mit aktuellen Smartphones dabei.
Für umgerechnete 205 USD soll das Smartphone dann am 20. Oktober vorgestellt werden. Ob und wann das Gerät in andere Märkte exportiert wird ist allerdings noch nicht klar.

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