Release: Bonobo – Migration

Musik bei der ich mich locker nebenbei konzentrieren kann. Nichts fürs Coding, nichts fürs lange Texte tippen, dafür ist sie mir dann doch zu aktiv, aber neben Pogo

Auf Bandcamp als unkomprimiertes, verlustfreies, als analoge Platte oder eine dieser alten runden Metallscheiben für eure Player bestellbar – oder hier unten und über den Link oben als lausige (ich glaube 128 kbit/s) MP3 in voller Länge streambar:

Alternativ:
Spotify
Google Play (nun Youtube Music)iTunesAmazon Smile

Ganz großen Dank an das Kraftfuttermischwerk, ohne ihn wäre ich glaube ich nicht in die für mich autofahr-kompatibelsten Musikrichtungen gekommen – er hat zumindest meine Spotify-Vorschläge in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt.

Kategorien Web

Archive.org sichert nun nach Kanada

Die „Wayback Machine“ archive.org hat angekündigt nach Kanada sichern zu wollen. Man erwarte durch die Trump-Regierung einige entscheidende Einschnitte in Privatsphäre und Sicherheit, vor allem im Bereich des Internets, was die Arbeit von archive.org behindern könnte.

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Interior_of_StorageTek_tape_library_at_NERSC_(1).jpg
Wikimedia Commons „Interior of StorageTek tape library at NERSC“ (CC0)

Man sei verpflichtet das Internet zu archivieren, damit man nicht durch löschen oder verändern die Vergangenheit ändern könne – so der Gründer der Non-Profit-Organisation – dies könnte in Amerika in seiner Ansicht früher oder später nicht mehr möglich sein.
Mehrere Millionen wird der Datenumzug nun kosten, dies sei aber den Gewinn an Privatsphäre wert.

via (Archivlink)

Social Media und die Abstumpfung der Menschheit

Soziale Netzwerke werden im Leben der Menschheit immer dominanter. Babys wachsen mit einem Profil und einigen Likes auf, sehen stetig Mütter die zwanghaft versuchen jedes Lächeln in der Smartphonekamera festzuhalten. Um es zu teilen, versteht sich – Mit wem? – das wissen die Mütter meist auch nicht so genau.

Ein Mensch hat digital in Symbiose mit dem sozialen Netzwerk aufzuwachsen. Das schafft den idealen Kunden, die meisten Daten und damit den größten Umsatz.
Sobald das Kind dank der Schule aus der Obhut der Mutter befreit ist geht es los. Ein Smartphone, um in Kontakt zu bleiben – schließlich ist das ja auch der Wunsch der Eltern. Die Facebook-App, das selbstverständliche Anhaken des Mindestalters und wer sollte am besten gleich draußen bleiben? Die Eltern natürlich.

Mit Daten ist die Datenverknüpfung finanziert

Damit hat man einen Kunden mehr. Dank des Namens, der Adresse und der nun blockierten Eltern-Profile ist die Verknüpfung zum Baby-Profil recht schnell hergestellt. Das unbewusste Curriculum Vitae schreibt sich weiter.
Dies ist die finanzielle Basis sozialer Netzwerke, um damit dir deine eigene „Filterblase“ zu generieren, wie es schon Sascha Lobo bezeichnete (Archivlink). Damit du beim Netzwerk bleibst filtert man aktiv Beiträge, es gibt nun keinen Ort mehr an dem du mehr Zustimmung zu deiner Meinung findest als eben jenes soziale Netzwerk. Natürlich gibt es deinen Freund und deine Freundin, aber das ganze Social Web besteht nun mal aus viel mehr Personen.
Damit entsteht Monotonie und das simple abschalten des „Blicks über den Tellerrand“. Deine „Filterblase“ hindert dich daran weiterzudenken, seien es Gründe für eine Trump-Regierung oder Dinge die erst durch Hitler wichtig wurden*.

Monoton auf ein Thema

Andererseits fördert das die Meinungsbildung. Du wirst in deiner Meinung unterstützt und dank deiner Blase gibt es immer neue Argumente für deine Position. Blöd nur dass es bei deinem Gesprächspartner ebenfalls so ist.
Auch ist die Geschwindigkeit der Informationen enorm gestiegen. Die Polizei bekommt unter Umständen über Facebook und co deutlich schneller mit, wo ein Unfall geschehen ist. Weil es überall Gaffer gibt, die es für wichtiger halten den Moment zu teilen anstelle die Facebook-App für die Telefonnummer 112 zu schließen.

Durch diese Geschwindigkeit entsteht aber auch relativ einfach eine Informationsüberladung. Lustloses rumscrollen zur Folge. Monoton ein Standpunkt, höchstens variiert in der Schreibweise mit ein paar mehr Nuancen und persönlichem Touch des Schreibers. Aber immer noch dein Standpunkt, und schon wieder das gleiche Thema.
Für Facebook ist die Blasenbildung kritisch für den Umsatz. Google+ setzt diesem noch mal einen oben drauf. Der Nutzer sortiert verfolgte Menschen in „Kreisen“, die er entweder nach dem Beziehungsstatus oder nach dem Themen- oder Interessensgebiet benennt. Twitter ist ein wenig losgelöster vom vorsortieren. Twitters Finanzen kommen zum Großteil aus gesponserten Tweets. Dafür ist aber genau so eine Analyse des Einzelnutzers fällig wie sie Facebook und Google sie machen. Imposant gezeigt ist dies dann unter den „Während du weg warst“ Tweets, die auf der Homepage angezeigt werden. Immerhin sortiert man hier nicht vor, sondern grenzt den offensichtlich manipulierten Bereich ab.

Da die Beiträge persönlich auf euch abgestimmt sind solltet ihr also nicht einfach so folgen, auch wenn die vielleicht das relevanteste sind was ihr momentan so lesen wolltet.
Denkt weiter, denkt auch mal verkehrt herum, auch wenn das schwer fällt komplett im Gegensatz zu denken. Es gibt immer eine Gegenseite, und ohne Gegengedanken ist keine vernünftige Diskussion möglich.

* Disclamer:

Ich stehe weder hinter Donald Trump noch heiße ich die Aktionen von Hitler gut. Man sollte allerdings jedes Thema von zwei Seiten betrachten. Ohne Hitler wäre z.B. der Politik nicht klar geworden welch wichtige Rolle die Schnellstraßen für die Wirtschaft spielen, auch wenn diese Schnellstraßen unter widrigen Bedingungen gebaut wurden hat Hitler hier erkannt was logistisch wichtig ist und hat auch da angesetzt wo es am sinnvollsten ist. Auch Jahrzehnte danach sind Schnellstraßen und Verkehrswege ein wichtiges politisches Thema.

Donald Trump mag alles andere als perfekt sein und ich bin ehrlich gesagt weiterhin auf der Suche welche positiven Aspekte er für die USA bringen könnte, aber es gibt immer positive Aspekte. Zumindest lernen Amerikaner dann, warum politische Bildung wichtig ist. Das zeigt alleine schon die Brexit-Ähnliche Aufteilung der Wähler.

Google fährt wieder mit StreetView durch Deutschland

Die StreetView-Wägen von Google fahren nächste Woche wieder durch Deutschland. Dank der politischen Situation hierzulande gibt man vorsichtshalber erst einmal nicht an, dass man wegen der Aufnahmen für StreetView fahren möchte – die Kameras sind alleine für die Erkennung von Straßenschildern eingesetzt.

Google Streetview Car

Neben der versehentlichen Aufzeichnung von WLAN-Daten zur Positionsbestimmung von Android-Nutzern könnte Google nun hier genau so unbeabsichtigt das StreetView-Bildmaterial aktualisieren, welches seit den letzten Fahrten ja schon ein wenig in die Jahre gekommen ist.

Bleibt abzuwarten was Google aus der Situation macht, vor allem nachdem mal wieder nachgewiesen wird dass Google für Positionsbestimmung auf abgerufene WLAN-Daten angewiesen ist. Verkehrsschilder in Google Maps sind u.U. ein sinnvolles Feature. Nachdem mal wieder nachgewiesen wurde dass die Autos mal wieder WLAN-Daten sammeln, wird es den nächsten kleinen Rechtsstreit geben der wegen der Marktmacht von Google allerdings höchstwahrscheinlich einfach fallen gelassen wird.

via

Passwortänderungen August 2016: Dropbox und Opera Sync

Zwei Dienste bitten um Passwortänderung. Ein ernster Fall und ein nicht so ganz ernster Fall. Also erst die schlechte Nachricht:

Pixabay maklay62
Pixabay

Opera Sync hat unauthorisierten Zugriff auf die Sync-Server entdeckt.
Zitat aus der heutigen Mail:

The reason we have done this is because we detected an attack on some of our Opera sync servers. Our investigations are continuing but we believe some of our users’ passwords (that are still encrypted or securely hashed) and account information such as login names may have been compromised. As a precautionary measure, we have reset all of the Opera sync users’ passwords.

Kurz gesagt: Alle bisherigen Passwörter sind zurückgesetzt, über die „Passwort vergessen“ Funktion gibts neue. Ihr solltet, falls ihr das gleiche Passwort auch wo anders einsetzt dieses im gleichen Atemzug vielleicht auch gegen ein anderes ersetzen.

Wo wir jetzt schon bei „anderen“ sind – Dropbox bittet rein höflich darum dass alle Menschen, die Ihr Kennwort seit Mitte 2012 nicht geändert haben dies doch bitte tun sollten. Es gäbe keinen triftigen Grund dies zu verlangen, es sei eine reine Präventiv-Maßnahme.
Falls ihr dort auch gleich aktiv werdet, würde ich euch darum bitten gleich auch die 2-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Mit der Google Authenticator App habt ihr eine Lösung die lokal auf eurem Smartphone läuft, ohne dass dieses eine Internetverbindung benötigt, das einzig wichtige beim Google Authenticator ist, dass eure Smartphone Uhr richtig eingestellt ist.

Google Authenticator
Google Authenticator
Developer: Google LLC
Price: Free
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(und auch fürs iPhone)

Mein Alternativ-Tipp statt Google Authenticator: Authenticator Plus (auch fürs iPhone), mit 3,19€ erst mal ein wenig teuer, bietet aber eine Pin-Sperre, bessere Kategorisierungen und eine „verschlüsselte“ Backup-Möglichkeit auf – Dropbox und co natürlich…
Wer gleich auf ganz sicher gehen will: Yubico Authenticator und ~54 Euro für einen YubiKey ausgegeben.
Damit hängen eure 2-Faktor-Keys an einem Stück Hardware, dass z.B. an eurem Schlüsselbund hängt. Bevor die 2-Faktor-Tokens angezeigt werden will euer Smartphone dann erst euren YubiKey per NFC sehen.

(Beitrag enthält Affiliate-Links)

Was man bei VPN Diensten beachten sollte. Ein Ratgeber

VPN, auch Virtual Private Network zieht die Allgemeinheit gerade in die „anonym im Netz“-Gegend weg. Dabei ist die Verschleierung der IP-Adresse eigentlich nur ein Nebenprodukt, anonym ist man dabei noch lange nicht.
Im Gegensatz zu Proxies sind VPNs dazu gedacht Firmennetzwerke an andere Standorte anzubinden. So kann z.B. ein Service-Mitarbeiter der auf Reisen ist zwar beim Kunden sein, technisch gesehen aber weiterhin im Firmennetz bleiben und sämtliche internen Services benutzen.

Ein Proxy ist wie ein aufgezwungener Wegpunkt für jedes Paket welches man ins Internet sendet und daraufhin andere wieder empfängt, weder verschlüsselt noch anonym, da der Proxy ganz einfach dem Webserver sagt: „Hey, Nutzer XY hat mich beauftragt die Seite für ihn aufzurufen.“ – also sind Proxies etwas völlig verschiedenes.

VPNs sind verschlüsselt, z.B. um die Unternehmenskommunikation privat zu halten. Der IT-Beauftragte in der Kunden-Firma soll ja nicht unbedingt mitbekommen welchen Einkaufspreis man tatsächlich für ein Ersatzteil bezahlt, sofern man es direkt beim Kunden im VPN-Netzwerk bestellt.

Die "Enigma Crypto Machine" - ein Vorläufer aktueller VPN Verschlüsselungen
Enigma Crypto Machine

Genau diese Verschlüsselungs-Schiene machen sich Unternehmen zu Nutze und verkaufen VPN-Dienstleistungen weil sie eben verschlüsselt sind. Damit betretet ihr das Firmennetzwerk eines Unternehmens, die euch nur versprochen haben euch so aussehen zu lassen als seit ihr gerade im Ausland unterwegs.
Vielen ist nicht bewusst dass alleine dadurch schon Risiken entstehen.

Ihr seid in einem Firmennetzwerk mit anderen Kunden und Mitarbeitern des Anbieters. Der Anbieter hat dafür zu sorgen dass diese nicht wie in einem klassischen Firmennetzwerk untereinander kommunizieren können, das tun einige günstige Anbieter schon einmal nicht. Ihr seid dann mit eurem Rechner in einem Netzwerk und jeder Kunde und jeder Mitarbeiter sieht dass ihr da seit und u.U. auch welche Freigaben ihr bei Windows habt. Ist dann z.B. ein Drucker in eurem lokalen Netzwerk freigegeben ist dieser nun für jeden Kunden an diesem VPN-Server ansteuerbar.
Es wirkt dann grundsätzlich so, dass euer Rechner Teil eines Firmennetzwerks ist und die eigentlichen Schutzmechanismen die ein Router bietet sind nicht mehr vorhanden.

Viele Dienste achten darauf aber und lassen das nicht zu, aber auch dann gibt es einige Sachen zu bedenken. Es kommt immer auf den Sinn und Zweck an, wofür ihr den VPN nutzen wollt. Reist ihr z.B. nach China und wollt weiterhin wie gewohnt im Internet surfen muss man z.B. etwas ganz anderes beachten als beim Ansehen der Videos für die YouTube die GEMA-Gebühren nicht zahlen will um diese Videos auch in Deutschland verfügbar zu machen.

Der GEMA-Youtuber

Der Fall ist recht einfach, euer VPN muss überhaupt gar keinen Wert auf irgendwelchen Datenschutz legen. Er sollte nur schnell genug sein um auch mal ein 1080p Video flüssig durchzulassen, was nun mal eben in Deutschland gesperrt ist. Die Schweiz, die Niederlande oder das Umland von Deutschland generell eignet sich gut als Standort, aber so ziemlich jeder Dienst dürfte da einen Standort stehen haben. Nebenbei funktionieren dann auch noch Hulu, Wilmaa und sonstige Dienste die grundsätzlich in Deutschland wegen Lizenzchaos nicht erlaubt oder aktiv sind.

Verschlüsselung ist hier also Nebensächlich und auch unsichere Verbindungsverfahren wie PPTP oder OpenVPN ohne aktivierte Verschlüsselung führen schon zum gewünschten Ergebnis. Die freie Wahl steht euch also zur Verfügung, auch wenn ihr einige Dienste vorher auf Geschwindigkeit testen solltet.

Die Suche nach Privatsphäre…

Euer Arbeitgeber hat z.B. das Recht nachzusehen was ihr im Firmennetzwerk macht. Auch in der Mittagspause, in der viele Arbeitgeber es erlauben private Dinge im Internet nachzusehen, darf er nachsehen. Wollt ihr dies erschweren braucht ihr einen VPN der stark verschlüsselt und im Idealfall nicht protokolliert. Auch dann darf der Arbeitgeber nachfragen was ihr während ihr verbunden seit macht und verlangen den VPN auszuschalten, aber in diesem Fall muss er fragen und kann nicht einfach so mitprotokollieren, da ihr spezielle Schutzvorkehrungen getroffen habt. Der Arbeitgeber darf aber auch verlangen den Dienst ab sofort nicht mehr im Firmennetzwerk zu nutzen.

Hier entsteht dann ein weiterer Schutzmechanismus. Ohne Verschlüsselung kann ein Arbeitgeber unter Umständen mitprotokollieren, mit Verschlüsselung nicht – allerdings sind die Firmenprogramme und -Services meistens bei der Nutzung von verschlüsselten VPNs nicht möglich und euer Arbeitgeber könnte bereits Vorkehrungen getroffen haben dies zu verhindern. Hier dann am besten einfach euren Arbeitgeber fragen, oder ausprobieren. Könnt ihr euch zu Hause mit dem VPN-Dienst verbinden, in der Firma allerdings nicht – dann scheint dieser in der Firma bereits gesperrt worden zu sein.

Eine vielleicht praktischere Anwendung sind hier öffentliche Hotspots, die wie in New York zuletzt häufig durch den Verkauf sämtlicher Daten die ihr so produziert refinanziert werden. Ein VPN ist in Hotspots in den seltensten Fällen geblockt – somit ist es in der Regel möglich hier für mehr Sicherheit zu sorgen. Nebenbei sichert ihr euch damit ein bisschen besser gegen Angreifer ab, die versuchen im gleichen Netzwerk die Daten der weiteren Besucher mitzuschneiden.

Der Netzwerkausbrecher…

Einige Netzwerke sind gesperrt, meist in Schulen und Universitäten. Aber auch einige Arbeitgeber bauen gerne zensierende Firewalls ein, damit die Kollegen eben Arbeiten und nicht Spaß im Internet haben. Anstatt gleich den TOR-Browser zu verwenden kann man auch einen VPN nutzen der z.B. OpenVPN über den TCP-Port 443 unterstützt. Solche Kommunikation ist grundsätzlich nicht von normalem Netzwerkverkehr via HTTPS unterscheidbar, nur gehen sie halt alle zu einem einzelnen Server. Es erfordert eine relativ umfassende Firewall um solchen Traffic von normalem Websurfing zu unterscheiden. Diese Investition machen allerdings die wenigsten Institute.
SSH-Tunnel ist der nächste Punkt. Viele Sperren kann man einfach umgehen in dem man eine SSH-Verbindung aufbaut und dadurch jeglichen Internet-Traffic leitet den man eben so verursacht. Etwas weiter gegangen und wir sind schon bei obfsproxy, eines der Programme die dank der chinesischen Internetüberwachung entstanden sind.

Der Verfolgte (oder, derjenige der unter Internetzensur leidet)…

Viel ernster wird die Lage wenn ihr z.B. wisst, dass ihr durch staatliche Organisationen überwacht werdet. Meist wird das den betreffenden Personen auch durch die Blume gedrückt gesagt, daher wissen diese meist bescheid dass der Staat bemüht ist alles über einen herauszufinden. Hier ist der Standort des VPN-Dienstleisters wieder kritisch. Deutschland, halb Europa, Großbritannien und die USA fallen damit schon einmal weg. Geheimdienste funktionieren hier auch über die Grenzen hinweg besonders gut. Hier spielt „Fourteen Eyes“ eine Rolle. Der Dienstleister darf  nicht in einem der gelisteten Länder ansässig sein, da die Geheimdienste dort aus freier Entscheidung zu umfassend in Firmentätigkeiten eingreifen könnten.

Im Idealfall schaut man sich das Land in dem ein VPN-Dienst gemeldet ist einmal etwas genauer an. „Wie gut organisiert ist das rechtliche System dort?“ „Wie viel wird bereits durch Gesetze geregelt und wie schnell werden neue durchgesetzt?“, ein gewisses Maß an Unorganisation ist okay, man sollte es aber nicht übertreiben. Wenn ein Staatssystem nicht so effizient ist wie z.B. EU-Länder, dann haben es die Geheimdienste schwerer Informationen auf dem „offiziellen Weg“ zu erbeuten. Hier liegt dann wieder mehr Entscheidungsgewalt beim VPN-Dienstleister. Sorgt dieser dafür dass auf seinen Servern möglichst wenig Rückverfolgung möglich ist, ist das halbe Spiel schon einmal gewonnen. Geheimdienste haben hier deutlich mehr Aufwand zu tätigen weil sie sich aktiv in die Firmenserver hacken müssen um überhaupt weiter zu kommen. Ein VPN-Dienstleister der viel Wert auf Sicherheit legt ist hier Gold wert.

Ein wichtiger Punkt hier ist auch, dass der Support des Anbieters verschlüsselt kontaktiert werden kann. Damit meine ich nicht ein Kontaktformular auf einer HTTPS-Website, sondern eine E-Mail Adresse mit idealerweise verlinktem PGP Public Key. Das ist zwar etwas umständlich, da auch die Kunden PGP haben müssen, aber allemal besser als HTTPS.

Die „Great Firewall of China“

Ein Qualitätsmerkmal ist auch obfsproxy. Dieses Programm wurde ursprünglich vom Tor-Projekt entwickelt. Es dient dazu Bürger Chinas zu ermöglichen ohne den Staat als Mittelsmann im Internet zu surfen. Dazu wird der Netzwerkverkehr in anderen harmlos aussehenden Daten „versteckt“ und wie der Name schon sagt, an einen Proxy-Server gesendet, der diese versteckten Daten wiederum findet und diese ohne Probleme weiter senden kann. Gleiches wäre mit einem VPN ohne obfsproxy möglich. Reine VPN-Verbindungen lassen sich aber erkennen und nachverfolgen.

Das TOR-Projekt ist in China zwar technisch möglich, allerdings kommt jeder ins Visier des Staats der dieses Netzwerk nutzt. Obfsproxy schaltet sich also vor Tor, sendet all den Datenverkehr an den Proxy-Server und danach geht es im TOR-Netzwerk weiter. Der Proxy lässt sich aber nicht nur mit dem TOR-Netzwerk nutzen, dieser lässt sich auch vor VPN schalten. Ein Dienst dessen Software diese Funktion gleich mitbringt ist ein gutes Stück besser – zumindest in Hinsicht des Konfigurationsaufwands.
In China selbst ist obfsproxy ein ganz anderes Kaliber, dort werden inzwischen Weiterentwicklungen empfohlen, da dort Sicherheitsexperten für den Staat laufend tätig sind solche Proxy-Server ausfindig zu machen und zu sperren.
Für Deutschland und den Rest der Welt ist Obfsproxy alleine schon Overkill. Die deutschen Politiker und ihre Gedanken bzgl. der Vorratsdatenspeicherung gehen gar nicht mal soweit, dass es Programme bzw. Nutzer gibt die Netzwerkverkehr absichtlich verstecken wollen.

Sucht man Dienstleister mit den oben genannten Kriterien fallen viele schon raus, und diejenigen die übrig bleiben sind nicht günstig. Kosten in Höhe von 5-10€ im Monat zeugen mehr davon, dass der Anbieter auch das Geld dafür bekommt für Sicherheit zu sorgen. Billig-Anbieter für 2-3€ im Monat brauchen zwingend andere Gewinnmöglichkeiten. Damit ist die Konzentration der Firma nicht mehr voll auf VPN-Dienstleistung und deren Sicherheit. Sie lebt also aktiv von Werbung auf den Webistes oder greifen sogar in die Verbindungen der Kunden ein um eigene Werbung unterzujubeln. Beliebt ist auch der Verkauf der Nutzerdaten. Bei VPNs ist das dann der gesamte Netzwerkverkehr eines Geräts.

Ein Beispiel

Als Beispiel nehme ich hier gerne mal ivpn.net. Mit 15 USD pro Monat im Einzelmonat und nicht viel günstiger (ca. 7,50 EUR) im (Halb-)Jahresangebot einer der teuersten Anbieter. Allerdings ist hier Obfsproxy in die Client-Software integriert und es funktionieren auch Routen die über zwei IVPN-Server hintereinander. Außerdem ist der Dienstleister sehr darauf bedacht Zwischenfälle öffentlich darzustellen. Es gibt ein öffentliches Versprechen dass den Mitarbeitern von IVPN kein Zwischenfall passiert ist, jeder kontaktierbar ist und nicht wissentlich verfolgt wird. Dies wird mit dem PGP-Key von IVPN signiert. So kann man sicherstellen, dass der Text vom Administrator hinter IVPN stammt. (oder zumindest von jemandem der in Besitz seines Private Key ist).

Das ist dann zwar reine Vertrauenssache, aber immer noch besser als ein Dienst der vollkommen Still hält.
Die Server sind grundsätzlich schnell genug. Ich nutze den Dienst seit einigen Monaten und bekomme durch die nächstgelegenen Server an Datendurchsatz locker das durch was mir der Internetprovider zur Verfügung stellt. Außerdem gehen sie auf eingehende PGP verschlüsselte E-Mails schnell ein und beantworten diese zügig.
Auf seiten der Verschlüsselung sind sie sehr bemüht diese sehr hoch zu schrauben.

Als Alternative zu IVPN kann NordVPN angesehen werden. Technisch identisch mit IVPN, allerdings nicht so sehr darauf aus zu garantieren dass mit NordVPN noch nichts passiert ist. Das Versprechen das IVPN gibt sucht man bei NordVPN vergebens und auch obfsproxy muss vorher eingerichtet werden (Archivlink [inzwischen auch offline] – NordVPN hat inzwischen Obfsproxy – oder ähnliches – direkt in die Software integriert). NordVPN macht außerdem viel mehr plemplem und Werbung um ihren eigenen Dienst, was man auch negativ auffassen könnte.

Den idealen VPN-Dienst finden

Die beiden Dienste oben sind eher für China-Verreiser gedacht und für solche die unter Umständen wirklich Paranoid sind oder Angst vor dem Verlust ihrer Privatsphäre haben. Alle möglichen Dienste gibt es auch in einer englischsprachigen Tabelle (Archivlink) – auch als Google-Tabelle – die aber einige Zeit zum Laden braucht. Das ganze Prozedere zur Auswahl eines geeigneten VPN-Dienstleisters kann man auch etwas ausführlicher als hier beschrieben machen. All diese Dinge sind dann auch hier in dem englischen How-To erklärt (Archivlink).

Googles Bilderkennung mit neuer Trainingsoberfläche

Google trainiert seit einigen Jahren Bilderkennungssysteme, dazu gab es vor einiger Zeit auch schon eine Oberfläche um der Maschine initial zu sagen ob sie mit den Bildinhalten recht hatte.
Nun gibt es eine neue Oberfläche, die ähnlich wie die Aufgaben in Googles ReCaptcha-System aufgebaut ist.

google image labeler

In ReCaptcha fragt Google regelmäßig nach Bildern die z.B. Bäume, Läden oder Seen enthalten. Häufig sind dies dann Ausschnitte aus den Streetview-Aufnahmen von Google. Dabei weiß das Google-System dahinter manchmal aber nur von manchen Bildern dass diese richtig sind. Wenn z.B. Autos gefragt sind passiert es manchmal dass ein Bild der Unterseite eines Rasenmähers neben einem Bild eines Autos auf Hebebühne auftaucht. Hakt der Nutzer dieses Bild nicht an, lernt das System dass der abgebildete Rasenmäher kein Auto ist. Man könnte das System auch in die Falle locken in dem man Bilder die sehr ähnlich sind absichtlich anhakt, aber diese Situationen werden immer seltener.

Seltener werden diese durch ein immer besser werdendes System. Eine neue Oberfläche erlaubt es nun der Maschine ohne ReCaptcha zu sagen ob sie mit Bildinhalten recht hat.
Auf dieser Seite gibt euch das System einige Kategorien aus zu denen es dann sehr schlecht aufgelöste Bilder zeigt. Das System ist der Meinung ist es hätte eben jenen angezeigten Bildinhalt. Über simple Ja/Nein Antworten kann dem System dann gesagt werden ob die Auswahl passt oder nicht.

Google setzt hier auf „Crowdsourcing“, d.h. aus allen Daten die Google irgendwie bekommen kann das beste machen zu wollen. In diesem Fall werden Daten direkt von den Nutzern gesammelt.
Wann das System wieder abgeschaltet wird ist unklar. Spätestens, wenn Google feststellt dass ihr System genügend gelernt hat oder von den Nutzern mit Falschinformation missbraucht wird könnte es aber soweit sein. Auch ist das System sehr grundlegend, so kann man z.B. in der Kategorie „Feuerwerk“ bei einem Baum mit Lichterkette kein Vorschlag eintippen um dem System zu sagen was das Bild tatsächlich beinhaltet.

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Tidal mit 90 tägigem gratis-test

Der Musikstreaming-Dienst Tidal bietet gerade einen 90 tägigen Test an in dem Nutzer das gesamte Repertoire zumindest in der Standard-Qualität testen können.

Tidal für Windows

Das Angebot ist hier abrufbar (inzwischen offline) und kann direkt nach Abschluss wieder gekündigt werden. Ansonsten würde es für 10€ im Monat weiter laufen. Authentifizierung mit PayPal oder einer anderen Zahlungsmöglichkeit muss allerdings erledigt werden. Für ein Upgrade auf das Streaming verlustfreier Musik wird nach dem Testzeitraum 20€ im Monat fällig.
Im ersten Eindruck ist Tidal sehr HipHop-lastig, fast alle automatischen Playlisten laufen irgendwann in HipHop und Rap aus, egal von welcher Musikrichtung man kommt. Das Sortiment scheint allerdings ordentlich zu sein und hat neben Rap und HipHop auch noch einiges anderes zu bieten.
Wie lange das Angebot noch läuft ist unbekannt, es steht aber schon seit gut einer Woche im Netz. Deshalb erwarte ich dass es noch einige Zeit weiter laufen wird.

Ein Hinweis für die VPN-Nutzer unter euch: Für die Registrierung braucht ihr zwingend eine deutsche IP-Adresse, danach könnt ihr euch wieder virtuell in vorratsdatenspeicherungsfreie Gebiete begeben. Das Streaming über VPN funktioniert (vorausgesetzt die Verbindung ist schnell genug) seitens Tidal vernünftig.

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Googles Emoji-Vorschläge werden umgesetzt

Erinnert ihr euch noch an die Meldung dass Google und Durex neue Emoji haben wollten?

Emoji

Die Vorschläge von Google wurden nun angenommen. 11 neue Emoji werden demnächst in den Unicode-Standard integriert, die Berufe auch von beiden Geschlechtern zeigen und nicht nur z.B. einen einzigen männlichen Emoji mit Schutzhelm oder den Friseur zu dem Friseurinnen-Smiley.

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Amazon plant eigenständigen Musikdienst

Amazon will mit einem eigenständigen Musikstreaming-Dienst den bisherigen „Amazon Prime Music“ Dienst in einen eigenständigen Service auslagern. Wie Audible könnte dann Musikstreaming als getrennter Dienst unter eigenem Namen laufen und ist nicht mehr sichtbar an das Amazon-Ökosystem angebunden.

amazonmusiclogo

Dieser soll dann auch stärker mit Amazons Echo Dauerlausch-Mikrofon verbunden werden. So könnte Musikstreaming aktiv mit Echo angeworben werden. Weitere Details sind noch nicht bekannt, der bereits bestehende Music-Dienst für Prime-Kunden soll aber bestehen bleiben, auch wenn der neue Service etwas umfangreicher im Angebot werden könnte.
Hier drängt sich der Versandriese reichlich spät in einen Markt, der eigentlich schon durch Spotify und Apple Music gut abgedeckt ist. Wie gut der Service letztendlich funktionieren wird muss die Zukunft zeigen, ich schätze aber die Nutzer werden ähnlich wie beim Konkurrenzen Tidal auch nur mäßiges Interesse zeigen, da die meisten bereits einen Account bei einem Musikstreaming-Dienst haben dürften.

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