In VDI Umgebungen macht man kein Conferencing – Kapitel 2

Grundvoraussetzungen für den halbwegs sicheren Betrieb von Videoconferencing in VDI-Umgebungen:
Logisch:
– jedem Anwender ist der Unterschied zwischen VDI und nicht-VDI bekannt, auch den Zero- oder noch Thin-Client-Benutzern, die letztlich keine Ebene außerhalb von VDI steuern können.
– den Anwendern wurde erklärt worin der Unterschied zwischen Teams in VDI und außerhalb von VDI liegt. Nicht zur Verfügung stehende Teams-Features sind ihnen bekannt. Dies werden nicht die Anwender ansprechen, sondern externe Meetingteilnehmer, die diese Funktion auf der VDI-Seite vermissen werden.

Technisch:
– Die LAN-Umgebung ist stabil, eine Umgebung aus WLAN-Accesspoints ist ausreichend getestet, Verbindungsabbrüche durch fehlerhafte Handover-Vorgänge können ausgeschlossen werden. Das Verhalten der Accesspoints bei Überlast ist bekannt und führt nicht zu Abbrüchen bei bereits vorhandenen Nutzern.
– QoS, die Leitung ist angemessen dimensioniert. Alle Netzwerksegmente sind ausreichend dimensioniert. Gigiabit-Leitungen zum VDI-Server sind sinnlos, wenn dieser selbst mit 50 Mbit/s angebunden ist. 50 Mbit/s ist bereits für eine Teams-Sitzung zu wenig.
– Die Sitzungen werden tunlichst nicht über ZeroClients abgehalten, auch wenn es eine Optimierung z.B. von Citrix gibt kommt es entscheidend auf Hardware an, und VDI setzt den Treibern für Kamera und Audiogeräten noch eine Ebene dazwischen, die unnötig und komplex ist.

Offene Fragen:

Citrix bietet eine Optimierung für die Verwendung der Desktopversion von Microsoft Teams (1.2.00.31357 oder höher) in Citrix Virtual Apps and Desktops und der Citrix Workspace-App.

Optimierung für Microsoft Teams (citrix.com) – 04.01.2020

im Gegensatz zu Microsoft, welche eine spezielle Teams-Version für VDI-Umgebungen bereitstellen, dessen SHA256 bd405f1fd163bd703fb9615c28c93506073d92674fed4261a950a1350febb8c5 nicht anders ist als die Deployment-Variante von Teams ist.
Gibt es also überhaupt mehrere Teams Versionen, oder legt sich Microsoft hier schlafen und hofft darauf dass Citrix und andere VDI-Lösungen einen Weg finden werden? Den Einzigen sichtbaren Unterschied tut Microsoft bei GCC (US-Regierung) und DoD (US-Militär), nicht bei VDI.

In VDI Umgebungen macht man kein Conferencing

Es gibt Unternehmen die basieren auf Citrix oder anderen VDI Lösungen. Das ist verständlich, immerhin spart es nicht unmerklich ressourcen und die Administration ist in einer Thinclient Umgebung bedeutend leichter als in einer Umgebung voller Windows-Maschinen.
Dank Corona muss nun jeder aber seine Gesichter beim sprechen sehen, ein Telefonat reicht noch nicht aus.
Jedes Unternehmen dessen Struktur auf VDI gesetzt hat, hat dadurch nun Probleme

Ist da nicht gerade Microsoft / Citrix / VDI Hersteller XY dran?

Ja, wie auch für den Mittelstand und die kaputtgesparten deutschen Privat-ISPs ist der Conferencing-Bedarf für Microsoft zum Problem geworden. Niemand rechnet mit einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage – dazu muss man sich nur Toilettenpapier während des ersten Lockdowns ansehen. So hat auch Microsoft nicht sehen können dass sich nun jeder von zu Hause aus über eine Leitung die für den Upload nie ausgelegt war für andere sichtbar machen möchte. Game-Streamer waren ja bisher nur ein Randphänomen.

Microsoft arbeitet daran Teams in VDI Umgebungen zu bringen, Citrix unterstützt in dem es die Rechenlast auf das Endgerät auslagern kann.
Was bedeutet das? Egal ob VDI oder nicht, Videochat und Conferencing wird für den Client nichts anderes sein als wäre VDI nicht vorhanden. Damit bekommt jede Firma, die Ihre Kosten durch Thinclients optimiert hat nun Probleme. Thinclients sind per Konzept nicht dazu geeignet lokale Rechenleistung auszuführen. Da ist es ganz gleich wie teuer der Thinclient ist oder wie überdimensioniert RAM und CPU in diesem sind. Der Teufel steckt im Konzept.

Aber was kann ich denn sonst tun?

Habt ihr nur Thinclients habt ihr Pech. Da Citrix oder eure VDI Lösung, wenn sie nicht App-Basiert austeilt nur Desktops verteilt können die Anwender kein Videoconferencing dort machen. Was bleibt ist der lokale Breakout – also Teams lokal zu verwenden. Verteilt ihr Desktops wird es unbequem, weil die Anwender ständig wechseln müssen.

Es bleibt also nur die Nutzung auf dem lokalen Endgerät und damit die komplette Umgehung von jeglichem Firlefanz den VDI in die Netzwerk-Wege schreibt. Keine Treiber-Virtualisierung, reines DSL, zur Not via VPN-Lösung. Lokal auf dem Device. Zumindest so lange bis Microsoft realisiert hat, dass man Techniken von Google Stadia auf zeitkritisches Videoconferencing übertragen kann. Dies wird meines erachtens spätestens mitte 2022 so weit sein – Microsoft hat sich ja immerhin (und das aus gutem Grund) relativ stark auf Hardware konzentriert.

Word druckt einzelne Dokumente nicht auf Briefpapier

Es gab ein kleines Problem auf das ein angehender ITler gelegentlich mal im Anwendersupport stoßen könnte. Direkt in der Anwenderanfrage „Wenn ich genau diese Dokumente drucke, und dafür Briefpapier auswähle, dann kommt es trotzdem immer auf Normalpapier im Drucker raus“.

Das Phänomen dabei: öffnet man Word, auch beim Anwender direkt, kann dieses problemlos ein Testdokument auf Briefpapier drucken. Öffnet man das vom Anwender erwähnte Dokument wird dieses nicht auf Briefpapier gedruckt.
Vorerst muss ich aber anmerken dass dies hier beschriebene nur ein Workaround ist – keine endgültige Problembehebung.

Um das ganze zu verstehen setzt man sich aber nicht an die Lösung, sondern erst an die Umformulierung des Poblems: 

  • Der Drucker scheint die eingestellten Druckoptionen zu ignorieren
  • Die von der Anwenderin gewünschten Druckoptionen werden durch andere Programme oder Richtlinien überschrieben

Genau da liegt dann auch das Problem. Die Anwender scheinen in dem Fall mit einer Vorlage zu arbeiten (oft auch komplett unbemerkt – z.B. durch kopieren und anpassen ähnlicher Dokumente zum erstellen neuer Dokumente).

Um dahinter zu kommen tut man folgendes:

  • .docx Datei kopieren und die Kopie in .zip umbenennen
  • diese .zip-Datei entpacken
  • im Unterordner /docProps/ die Datei app.xml öffnen
  • in dieser XML-Datei steht unter <Template> das entsprechend verwendete (oder durch Domänenrichtlinie vorgeschriebene) Template
  • Dieses Template kann einen Druck auf Briefpapier oder anderen Formaten als Normalpapier verhindern.

Hier hat man also das verwendete Template und könnte für die endgültige Lösung z.B. bei einem vorgeschriebenen Template durch eine Domänenrichtlinie eine Anpassung durchzuführen. Ist dies nicht möglich oder würde für dringende Dokumente zu lange dauern tut man folgendes:

  • Im entsprechenden Word-Dokument „Datei“->“Optionen“->“Add-Ins“-> Im Dropdown-Menü „Vorlagen“ auswählen.
  • Auf den Button neben dem Feld klicken
  • unter Dokumentvorlage kann eine andere Vorlage ausgewählt werden, normal.dotm ist in dem dann geöffneten Ordner die Standardvorlage von Word.

Damit sollte in dem Fall für dieses Dokument der Druck wieder auf jeglichem Papierformat möglich sein. Für sämtliche Kopien dieses Dokuments (auch nach Anpassungen) auch. Wird allerdings ein anderes Dokument mit alter Vorlage kopiert tritt der Fehler erneut auf – hier empfiehlt es sich also eine Datei zu speichern die für Anwender als Vorlage zum kopieren gilt.

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