Das Release Radar von Spotify ist nett – und merkwürdig

Mein Spotify besteht quasi nur noch aus Discover Weekly und Release Radar. Zumindest ist es das, bei dem ich noch bewusst zuhöre – bringt es mir doch alle Nas lang mal neue nette Musikproduzenten ins Bewusstsein. Alles andere, was ich dort tue, ersetzt aktuell eher das Radio als dass es aktiver Musikgenuss ist.

Seit einigen Monaten bleiben einzelne Künstler aber ziemlich schnell „kleben“ – sprich: Sie bleiben beinahe konstant jede Woche im Discover Weekly.
Zugegeben – es sind auch Musiker, die ein Release nach dem anderen heraushauen, um möglichst viele Streamingminuten zu sammeln. Das kann man denen nicht verübeln, geht es doch unmittelbar um konstanten Geldfluss für diese.

Das Problem dabei. Ich bin auf diese Künstler sicherlich mal bewusst gestoßen – durch aktive Suche nach Musikstilen.
Michiru Aoyama z. B. war mal ein Künstler dessen Diskografie ich zum zu Bett gehen mal gehört habe – direkt nach der Zeit in der Bachrauschen-Klänge oder Feuertöne zu der Zeit bei Spotify angemacht wurden. Schließlich hat er hunderte treffende Namen seiner Musikalben.
Vom musikalischen Anspruch her waren dies also keine sonderlich aufwendige Musik. Ich hätte zumindest erwartet, dass der Algorithmus (oder halt KI, wie man das heute sagt) das schon so mitbekommen hat.

Das Ding ist, dass genau diese KI schon weiß, dass ein neues Release von Ólafur Arnalds für mich weitaus wichtiger ist als andere Releases aus dem gleichen Genre oder beinahe gar von sämtlichen anderen Künstlern die ich gerne habe. Klar – Releases vom Kollektiv Turmstraße wären auch nicht unbedingt uninteressant, aber von der Priorität und dem Hör-Drang wäre Arnalds eben entschieden höher.
Nur ist es leider etwas penetrant, dass die Massenproduzenten – auch Elènne zum Beispiel – ab einer etwas genaueren Suche nach eben jenen (bei Elènne war es eine direkte Namens-Suche) fast permanent einen Platz im eigenen Release Radar haben.

Vielleicht ist es ja auch genau der Zweck der Sache. Viele der Künstler im Release Radar sagen mir was – für alles andere wäre ja das Discover weekly dabei.
Problem ist für mich nur, dass dort auch recht anspruchslose Musik der Massenproduzenten einfach drin bleibt – Elénne klimpert ja immer nur die gleichen Instrumente und Töne in anderer Reihenfolge runter.
Vielleicht sollte ich einfach aggresiver mit dem Herz- und Blocksymbol eingreifen.

Ich halte es mal als Liste im Wiki fest, vielleicht bringts ja was…

Leicht Offtopic: Kennt ihr die nervige Eigenschaft von Künstlern „catchphrases“ – also spezifische Elemente, die auf Ohrenwurm ausgelegt sind – in Klammern am Ende des Titels zu erwähnen? Es gibt sprichwörtlich Titel, die „(uh, oh, uh, oh)“ – also simple Lautgesänge im Titel aufgeschrieben enthalten.
Meiner Ansicht nach ist das nicht Aufgabe eines Künstlers, sondern eher Aufgabe von Diensten wie Musixmatch eventuell bekannt gewordene Ohrwürmer an den Titelnamen zu binden, würde jemand nach diesen Songtextzeilen googlen.

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