Ich hätte nie gedacht, dass so etwas funktionieren würde – mit einem eigentlich recht simplen Power Cycling habe ich jetzt bereits mehrfach diverse SSD-basierte Rechner mit verschiedenen Fehlern einfach repariert.
Falls das System urplötzlich langsam wird, oder gar „Einfriert“ – oder nicht wirklich einfriert sondern nur äußerst träge reagiert – dann könnte daran tatsächlich auch die SSD schuld sein.
Nach einem Neustart ist dann kurz erst einmal alles wieder in Ordnung (die SSD-Controller sind darauf ausgelegt für kurze Zeit höhere Datenraten durchzujagen, dann aber doch langsamer zu werden, aber eben nicht zu langsam) – aber nach 10 Minuten Arbeit ist wieder alles träge.
Was half ist das erstaunlich unbekannte „SSD Power Cycling“. Man hilft dem Wear Leveling der SSD (z.B. auch nach harten Reboots sinnvoll) das Zeug zu machen was es tun soll, ohne durchs Betriebssystem gestört zu werden.
Der simple Trick:
Rechner an, ins BIOS-Menü rein und stehen lassen. Länger stehen lassen, 30 bis 60 Minuten.
Der Trick dabei: Das BIOS greift nicht auf den Datenkanal der SSD zu. Es legt weiterhin die 12v-Schiene vom Netzteil via SATA-power (oder eben PCI-e) an, aber die SSD bekommt einfach nichts zu tun. Dann kann der Controller sein Wear Leveling durchführen, ohne sich partout an Steuerbefehle vom System halten zu müssen.
Windows selbst kann das Wear Leveling der SSD nicht beeinflussen, allerdings könnte es sein dass durch harte neustarts oder besonders viel Lese- und Schreibaktivität das Wear Leveling derartig gestört wird, dass solche Probleme auftreten.
In der Regel hat mir das bisher bei einigen Fehlern aus der Patsche geholfen. Um auf solch eine Lösung zu kommen muss man schon etwas um die Ecke denken, weil ein langsames Windows in der Regel ja doch von zu viel Arbeitslast auf der CPU oder zu viel Daten im RAM erzeugt wird. Allerdings erfordert das eine gewisse Logik zu erkennen ob ein System für das was drauf läuft eigentlich ausreichend ist.