Genau so wie auch der Netzwerkstandort jede Minute gesammelt wird, wurde nun auch nachgewiesen dass Google bei Anrufen und SMS entsprechende Daten direkt nach Hause gibt. Was genau in den Daten steht ist nicht ganz klar, da diese verschlüsselt sind, man vermutet aber, dass es die üblichen Metadaten sind, an denen zumindest nicht nur Geheimdienste interessiert sind.
Zu den Daten könnten dann natürlich die Uhrzeit, der ungefähre Standort des Anrufers, die Anrufer-Daten beider Gesprächspartner und die Dauer des jeweiligen Telefonats gehören. Ob auch Inhalte aus Gesprächen und Textnachrichten gesendet werden ist unklar. In den AGB für die Benutzung von Android räumt sich Google ein diese Daten sammeln zu dürfen.
Ein Statement vom Pressesprecher von Google-Deutschland nickt dieses Vorgehen ab, auch wenn die Aussage deutlich durch die Blume gedrückt wurde:
Wir speichern Informationen zu Telefonanrufen nur dann, wenn Google-Apps und -Dienste verwendet werden. Anrufdaten werden keineswegs automatisch von Google gesammelt, nur weil man Android nutzt.
Das Problem dabei: Die Google Dienste laufen stetig im Hintergrund, z.B. um das „Okay Google“ Hotword zu erkennen. Ihr nutzt also Google Dienste sobald euer Smartphonedispay eingeschaltet ist. Für die Spracherkennung, die Gesichtserkennung zur Entsperrung des Telefons oder das Suchfeld-Widget auf eurem Homescreen um nur ein paar Beispiele zu nennen. Um also keine Google-Dienste zu verwenden müssten Nutzer die Custom-ROM CyanogenMod nutzen ohne hinterher die Google-Apps zu installieren. Die wenigsten Normal-Nutzer werden dies also tun. Der Pressesprecher unterschied also zwischen AOSP und dem Android welches normalerweise auf Smartphones installiert ist, ohne dies deutlich auszudrücken.
Nach Snowden-Informationen möchte die NSA, dass solche Daten gesammelt werden. Amerikanische Unternehmen wie Google können auch dazu verpflichtet werden dies umzusetzen. Es ist also nur eine Frage des Geschicks der Entwickler wie diese Daten übertragen werden. Bei solchen Daten wäre es sicher idealer sie erst einmal lokal zu sammeln und dann mit anderen Daten zu übertragen. Dann könnten solche Daten z.B. bei der Adressbuch-Synchronisation oder bei Verwendung des PlayStores mit übertragen werden. Gerade wenn die Daten verschlüsselt sind kann man nur solche Vermutungen aufstellen. Diese sind nicht mehr aufstellbar, wenn diese Daten verschleiert werden.