Google hat Stadia vorgestellt. Ein Game Streaming Dienst aka Parsec. Der Dienst soll Games per Stream auf praktisch jeden Bildschirm bringen, macht dabei aber einiges ein bisschen anders. Hier ein paar Gedanken zur ganzen Geschichte.
Während man bei Parsec noch einen Server mietet den man beim Streaming nun mal eben benutzt, macht Google einen Schritt mehr und stellt den Dienst als ganz normales Gaming dar.
Man kauft sich ein Spiel und hat das permanente Recht dieses zu streamen, egal wie oft und wie lange. Bei Parsec muss man zumindest dann noch den Storage dafür bezahlen und die Rechenleistung die dafür bereitgestellt wird wenn du die Maschine dann mal nutzt. Ganz transparent tun die das mit Amazons AWS Hosting-Diensten.
Google geht weiter und hat ähnlich wie Spotify die MP3-Downloads abgelöst hat simpel und einfach einen Dienst vorgestellt der dich einfach spielen lässt.
Es ist unschwer zu erkennen, dass das die Zukunft sein wird. Genau so wie Netflix den Videotheken schadete und Spotify dafür sorgt, dass die CD-Abteilung vom Planeten-Elektronikmarkt eher leerer wurde.
Wie ich das im Gaming so kenne wird hier aber leider wieder jede Firma mit einer eigenen Insellösung aufspringen, wie es ja jetzt schon der Fall ist. PlayStation Now, GeForce Now etc.
In Zukunft dann eben auch Google mit Stadia, wobei ich erwarte dass irgendwann Valve mit einem Fingerschnipp Streaming in Steam integriert und damit auf einen Schlag sämtliche andere Dienste wird überholen können.
Parsec (und Herstellerunabhängiges) wird nicht überleben
Parsec und co war der Versuch das Herstellerunabhängig zu machen, was sehr löblich ist, aber sich meines Erachtens nicht auf die breite Masse wird ausbreiten können. Hochqualitatives Remote Desktop ist ein Ding mit dem man auch Geld verdienen kann, nur eben nicht unbedingt im Gaming-Bereich, sondern vielleicht eher im Enterprise-Bereich, wenn es z.B. darum geht Alternativen zu Citrix-Terminalservern zu finden, aber dort ist es bereits gang und gebe Terminalserver „in der Cloud“ stehen zu haben. Den einzigen Vorteil sehe ich bei einem „Enterprise-Parsec“ darin, wenn man zeitkritische CAD-Rendering-Arbeiten oder ähnliches ausführt. Normale Citrix-Cloud-RDP Sachen genügen für ganz normale Büroarbeit vollkommen aus, wer aber je versucht hat über eine solche Verbindung z.B. extrem rechenintensive und zeitkritische Aufgaben, die u.A. auch noch mit 3D-Modellierung und co zu tun haben durchzuführen wird merken dass selbst Citrix da seine Grenzen hat, egal wie „schnell und zuverlässig“ die Internetleitung nun mal eben ist.
Google wird bei Gaming also erst einmal das innovativste Konzept haben, bis Valve um die Ecke kommt. Parsec und anderes „Windows-Systemstreaming“ ist auch gut, nur eben nicht simpel genug um von der Masse adaptiert zu werden.