Lasst uns einmal übers Craob X sprechen

Vor einigen Tagen ging das Craob X durchs Netz. Ein angeblich Anschlussloses Notebook, oder Ultrabook, wie man es hätte 2018 noch genannt.
Viele läuten hier wieder einmal die „Fake“-Glocke, wirken die technischen Daten doch etwas zu gut, um wahr zu sein.

Schauen wir einmal realistisch drauf

7 Millimeter ist kein unmachbares Ding. Solch ein Notebook wird man sicher produzieren können. Daraus entstehen wird bei einer i7 CPU ein recht heißes Stück Aluminium, auf dem es sicher nicht mehr so ganz angenehm ist, seine Finger drauf zu haben. Wenn es wirklich clever designt ist, wird auch nur die Tastatur so heiß sein. Ich hoffe einmal, dass die Heatpipes entsprechend übliche Handballenauflagen auslassen.

Wireless Thunderbolt?

Ich glaube nicht daran, dass die Thunderbolt-Anschlüsse am Craob X tatsächlich kabellos sind. Womit sie sicher nicht gelogen haben, ist die Kabellose QI-Aufladung. Xiaomi hat auch schon gezeigt, dass diese in entsprechender Ladeleistung möglich sind.
Beim Dock hat man sich aber womöglich einigen Tricks und Marketingmogeleien bemüht. Schaut man sich die Produktbilder an hängt das Dock hinten am Monitor und verschleißt damit die winzigen Scharniere zwischen Bildschirm und Tastatur noch schneller. Aber: Es hängt genau über dem Logo – und dieses Logo besteht meiner Erwartung nach aus genau solchen Kontaktpins, die für Thunderbolt notwendig sind.

Also ja, es lädt kabellos, aber die Datenverbindungen sollten nach Magsafe-Manier ein Magnetkontakt sein.

Weiterhin Vorsicht wahren

Womit all die Fake-Brüller recht haben, ist die schlecht zusammengewürfelte Internetpräsenz ohne Impressum. Alle Rahmendaten und alles Marketing was bisher getan wurde basiert darauf ein Medienecho zu erzeugen und ist darauf ausgelegt Mundpropaganda zu fördern.
In meinen Augen ist dies statt eines Entwicklungsversuchs eher der Versuch Kapital aus Crowdfunding zu sammeln.
Dies wird man spätestens dann merken, wenn ein tatsächliches Crowdfunding gestartet wird. Indiegogo lässt z.B. noch Fake-Crowdfundings zu, die einzig und allein dem Geldsammelzweck dienen. Bei Kickstarter ist dies seit ein bis zwei Jahren nun nicht mehr der Fall.
Wo genau also das Crowdfunding eröffnet wird, spielt nun zumindest für mich eine entscheidende Rolle.

Auch die Vermischung von Begriffen entspricht nicht mehr aktueller Gangart. Ein Ultrabook hätte man als solches sicherlich noch 2019 so bezeichnet, heutzutage wird die dünne Geräteklasse aber immer mehr als klassisches Notebook bezeichnet. Auch dies ist ein Punkt, der meine Meinung aktuell eher in Richtung Marketing-Stunt treibt. Alle Crowdfunding-Fakes müssen technisch umsetzbar sein, um genügend Geldgeber zu überzeugen, sonst ist der Stunt nicht erfolgreich, all diese Alarmglocken schrillen gerade.

Photoshop-Produktbilder mögen in der Konzeptphase völlig normal sein, man bewirbt schließlich ein nichtexistentes Produkt.

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